Die gerichtliche Bestellung eines Betreuers (m/w) erfolgt insbesondere für Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Behinderungen, Menschen mit Sucht- sowie Demenzerkrankungen und Personen mit starken Verhaltensauffälligkeiten, die krankheits- oder behinderungsbedingt nicht in der Lage sind, für ihre rechtlichen, sozialen und persönlichen Belange selbst einzutreten. Die rechtliche Besorgung dieser Angelegenheiten obliegt dann dem rechtlichen Betreuer (m/w) als gesetzlichem Vertreter.

Die Zahl der bei den Betreuungsgerichten anhängigen Fälle hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. In Zahlen bedeutet dies im Jahr 2014 für  Sachsen 9.533 neue Betreuungsbestellungen auf 4.055.274 Einwohner, in Sachsen-Anhalt 5.712 Neubestellungen auf 2.235.548 Einwohner und in Thüringen 6.182 auf 2.156.759 Einwohner (Quelle: Bundesanzeiger 2014). Unter anderem aufgrund der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft ist mit einem weiteren Anstieg an Betreuungsfällen zu rechnen. Der Bedarf an Betreuern hat demnach zugenommen und wird weiterhin ansteigen.

Rechtliche Betreuungen werden berufsmäßig von freiberuflich arbeitenden Betreuern sowie angestellten Betreuern in Betreuungsvereinen („Vereinsbetreuern“) und Betreuungs-behörden („Behördenbetreuern“) geführt. Hierzu werden sie von den Vormundschafts-gerichten bestellt.

Wer den Betreuungsberuf ausüben möchte, sollte insbesondere folgende Fähigkeiten besitzen:

  • Erkennen der Einschränkung und Ausrichtung auf den zu Betreuenden
  • wirtschaftliches Denken und Handeln für den zu Betreuenden
  • (rechts)sichere Interessenvertretung und Durchsetzungsvermögen

Diese Fähigkeiten sind erlernbar. Unsere Betreuerfortbildungen befähigen die Absolventen (m/w), die rechtliche Verwaltung und Organisation sowie Sozialberatung für Unterstützungsbedürftige durchzuführen. Mit dem erlangten Prüfungszertifikat können Sie Ihre Befähigung allen relevanten Institutionen und Personen gegenüber nachweisen.

Bildungswege/ -angebote

Die Ausbildung zum Rechtlichen Betreuer ist sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend möglich. Für bereits im Berufsfeld Rechtliche Betreuung agierende Interessierte sind der Besuch von Tagesseminaren sowie die Buchung mehrerer thematisch zusammenhängender Tagesseminare als Modulpakete (I – X) möglich.